Libertad!
und der internationale Kampftag für die revolutionären Gefangenen
Andrea war auch Gründungsmitglied
der bundesweiten Initiative Libertad!. Die Zielsetzung der Initiative
ist ein internationales Netzwerk für die Freiheit der politischen
Gefangenen weltweit aufzubauen.
Geboren wurde die Idee auf dem Anti-WWG-Kongress (gegen den G7-Gipfel)
in München 1992. Dieses Jahr, im April 1999 in Berlin, hat Libertad!,
zusammen mit einem internationalen Vorbereitungskommitee, die erste Konferenz
mit dem Titel Befriedung oder Befreiung durchgeführt.
Teilgenommen haben Vertreterinnen und Vertreter aus Organisationen und
Gruppen aus über 30 Ländern.
Das folgende interne Diskussionspapier der Gruppe Kein Friede wurde unter
anderem auch von ihr erarbeitet.
Vorschlag
für die Diskussion um weiteres Vorgehen im Zusammenhang mit Internationalen
Tag und Gründung eines Initiativkreises Libertad für die
Freiheit der politischen Gefangenen weltweit.
Ausgangspunkt
sind die Überlegungen zur internationalen Diskussion unter den radikalen
und revolutionären Kräften, Bewegungen, Organisationen. Von
uns aus das Bestreben, in einem internationalen Austausch von Erfahrungen,
Sichtweisen, Schlußfolgerungen, uns mit diesen zu konfrontieren
und einen gegenseitigen Lernprozeß zu eröffnen. (s. Überlegungen
in in die herzen). Hoffnung ist, daß sich daraus Momente
und Ansatzpunkte einer strategischen Übereinstimmung herausbilden,
die langfristig einen Keim zu einer revolutionären Internationale
legen.
Die Notwendigkeit einer
solchen Diskussion wurde von den VertreterInnen der verschiedenen Organisationen
ebenfalls zum Ausdruck gebracht. Der Kongreß und die Diskussion
im Forum 1 können allenfalls ein erneuter Anfang sein. An diesem
wollen alle festhalten. In der gemeinsamen Diskussion wurde herausgestrichen,
daß wir uns unmittelbare Schritte vornehmen müssen. Genannt
wurden da
* ein internationales Netzwerk Forum 1 zu schaffen, das dazu
dienen soll den Kontakt und die Verbindung unter den beteiligten Gruppen
aufrechtzuhalten.
*einen internationalen Kampftag für die Befreiung der revolutionären
Gefangenen zu initiieren.
WAS IST
ZU TUN?
1. Kommunikation mit den ReferentInnen um an die Diskussion in München
anzuknüpfen, und an die Idee des Tages und des Netzwerkes
zu erinnern, haben wir einen Brief an die ReferentInnen geschrieben.
2. Kurzbericht für WWG-Treffen um die Leute über die Diskussion
in München und die Idee des Tages zu informieren. Wir wollen ihnen
damit auch die Möglichkeit geben, eine realistische Einschätzung
des Standes der internationalen Diskussion in München
zu kriegen. Notwendig scheint uns das auch um zu verhindern, daß
sich die Idee verselbständigt, bevor sie überhaupt spruchreif
ist. ...
3. Information der Gefangenen. Einige sind bereits informiert, die meisten
allerdings nicht. Es ist also notwendig, sie in geeigneter Weise zu informieren.
Das betrifft auch die Gefangenen in Westeuropa. Wir schlagen vor, den
Gefangenen einen Brief zu schreiben, den Brief an die ReferentInnen plus
Kurzbericht anzuhängen. Zu diesem Punkt folgt noch eine mündliche
Anmerkung: Wir wollen den Gefangenen vorschlagen, zwei Gefangene zu benennen,
die für sie sprechen, als eine Art Knast-AG.
4. Vorschlag für Bildung der Initiative: Internationaler Kampftag...,
die von der BRD aus mitarbeitet
Es ist klar, daß wir diese Initiative, die wir
in München zwar angefangen haben, nicht alleine tragen können
und wollen. Wir haben überlegt, was der beste Weg wäre um das
Ganze zu initiieren, und auch verantwortliche Strukturen zu schaffen.
Wir müssen gewährleisten, daß in der BRD eine fundierte,
langfristig angelegte, kontinuierliche Diskussion und Arbeit zu/in dieser
Initiative entsteht, auch daß die deutsche Beteiligung
dem internationalen Prozeß nicht vorweg greift. Es soll ja keine
deutsche Aktion werden. Gleichzeitig ist uns wichtig, daß es eine
Initiative wird, die über linksradikale Strukturen hinausgeht. Auch
im Sinne der Resolution von Graciela, Mirtala, usw. in der Diskussion
sind wir darauf gekommen, einen politischen Initiativkreis zu schaffen.
Aufgaben des Initiativkreises:
a. politische:
- Diskussion und Bestimmung über Ausrichtung, Charakter, Stoßrichtung
der Kampagne in Deutschland
- wie soll eine Mobilisierung aufgebaut werden, in welche Situation und
mit welchen Schwerpunkten wirken
- den, d.h. welchen Tag diskutieren und vorschlagen. Damit dann auch aus
den Vorschlägen aus den anderen Ländern ein gemeinsamer Tag
gefunden werden kann.
- die Diskussion mit den Gefangenen verknüpfen
- einen nationalen Aufruf entwickeln
- Überlegungen für öffentlichen Auftakt: eventuell Veranstaltung
- kontinentale Ausweitung/Europa
b. organisatorisch:
- Einrichtung einer Kontaktstelle, gegenseitige Information u.a.
- Überlegungen für Exekutivausschuß/Büro etc
- Finanzen
Der Initiativkreis soll
KEIN Bündnis von Gruppen/Organisationen sein. Wir wollen daß
es eine verbindliche, persönliche Mitgliedschaft gibt. Also Leute,
die sich auf eine langfristige Arbeit einlassen, mit Vollmandat - aus
bestimmten Gruppen, Spektren, aber als Personen.
Wir werden als eine Gruppe in diesem Initiativkreis mitarbeiten.
Wir haben die Frage der Verknüpfung internationales Netzwerk
und diesem Initiativkreis/ internationaler Tag diskutiert. Bis jetzt ist
es so, daß wir die Initiative ins Leben gerufen haben; wir knüpfen
daran perspektivisch eine über den Internationalen Tag hinausgehende
Diskussion; der Initiativkreis soll unterschiedlich zusammengesetzt sein
- sollen sie am Int. Netzwerk alle beteiligt sein - und wie
ist das Verhältnis?
Wir denken, das dies
getrennt gehalten werden muß. Der Initiativkreis erhält alle
Infos aus dem Netzwerk, die den Tag betreffen, alle Kontakte etc. Perspektivisch
soll sich das so entwickeln, daß der Initiativkreis selbst alle
Kontakte zu entsprechenden Initiativkreisen in anderen Ländern hat,
sobald sie sich dort gebildet haben.
Im Zusammenhang mit
dieser Diskussion, aber auch um Netzwerk und Int. Tag herum, müssen
wir unsere Vorstellungen internationaler Diskussion präzisieren.
Wir müssen unseren Ausgangspunkt benennen, welchen Stellenwert und
Charakter wir dieser Diskussion geben wollen. Wie notwendig das ist, zeigt
die nachträgliche, größtenteils idealistische Bewertung
im linksradikalen Spektrum.
Im Kurzbericht für das WWG-Treffen können wir da einige Punkte
und Kriterien auflisten und zur Diskussion stellen. Erst recht werden
wir das in unserem Text Herzen-2 machen müssen.
Mit diesem Vorschlagspapier
ist die Arbeit der i.ko vorläufig beendet. Laßt uns das zügig
diskutieren und entscheiden, damit wir die anstehenden Aufgaben angehen
können. Wir werden dann auch entscheiden müssen, welche Art
und welchen Grad der Arbeitsteilung wir machen. Um die Arbeit zu gewährleisten,
müssen Verantwortliche für die langfristigen Bereiche festgelegt
werden:
- Initiativkreis (Einladung, Treffen, weitere Koordination etc.)
- Gefangene (hier und Westeuropa)
- Kommunikation mit den ReferentInnen (Netzwerk, Übersetzungen etc.)
VENCEREMOS ADELANTE!!!
LIBERTAD PARA TODOS LOS PRESOS POLITICOS!!!
FREEDOM TO ALL POLITICAL PRISONERS!!!
FREIHEIT FÜR ALLE POLITISCHEN GEFANGENEN!!!
Oktober 92
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